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1. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 32

1874 - Erlangen : Deichert
32 §• 17—18. Alte Geschichte, x—476 nach Chr. urig in Klöstern (in Aegypten durch Pachomius um 350; im Abendlande durch Benedict von Nursia bei Benevent; j 543). In der Kirche entstanden Lehr-streitigkeiten (besonders über den Arianismus; Laug-uung der Gottheit Christi), die durch Syuodeu und Concile (das erste allgemeine Concil zu Nicäa 325) beseitigt werden sollten. Während so in den Gegenden, wo das Christenthum zuerst Eingang gefunden, die Kirche dem Verfall entgegen gieng, erblühte ein neues Glaubensleben im Westen bei den urkräftigeu germanischen Völkern. — Kirchenschriftsteller: (griechische) Athanasius f 373, Chrysöstomus f 407; (lateinischej Ambrosius j 397, Hieronymus (Vulgata) j 420, Augustinus t 430. 5. Die Germanen (— Männer des Wurfspeeres?) oder Deutschen (die Volksthümlicheu. einander Deutlichen) gehören zur indogermanischen Völkerfamilie (§. 2). Ihre Wohnsitze: theils westlich (wie die Tribocker, Nemetcr, Bataver u. a.), größtenteils aber östlich des Rheins bis zur Donau und dem schwarzen Meer, der Weichsel, der Nord - und Ostsee. In Norddentschland die sog. sächsischen Völkerschaften (wie die Friesen, Cimbern, Tentönen, Sachsen, Cherusker u. a.), im Halbkreis um dieselben, im Süden und Osten, die suevi-schen (wie die Chatten, Hermunduren, Markomannen, Longobarden, Burgunder, Angeln, Vandalen u. a.). Tacitus („Germania") rühmt der Deutschen kräftige Körpergestalt und ihre guten Sitten; ihre Hauptbeschäftigung war Jagd und Krieg; Hauptfehler: Trunk und Spiel. Die Freien hatten ein festes Eigenthum (Alod), die Adeligen größeren Grundbesitz; die Hörigen dienten um ein Lehnsgut (Feod), die Knechte waren leibeigen. Zu Kriegen wurden die

2. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 39

1874 - Erlangen : Deichert
Erste Periode, 476—843 n. Chr. Iv. Kullurzustlnde. 39 aus zweiter Ehe, Karl's des Kahlen. Empörungen der älteren Söhne. Ludwig d. Fr. wird auf dem Lügenfelde bei Colmar (833) anseine Söhne verrathen, von 833. Lothar gefangen genommen, von den jüngeren Söhnen , wieder befreit. Ludwig d. Fr. stirbt zu Ingelheim (840). b. Nach dem Siege Ludwig's Ii. und Karl's des Kahlen über Lothar bei Fontenaille (841) erfolgt die Auflösung des Frankenreiches dadurch, daß die Brüder den Theilungsvertrag zu Verdun abschließen (843). Lothar erhält die Kaiserwürde, Jta- 843. lien, Burgund und Lothringen, Karl d. Kahle West-franken (Frankreich), Ludwig oer Deutsche Ostfranken (Deutschland) d. i. die Länder auf der rechten Seite des Rheins nebst Speier, Worms und Mainz. 8- 21. Iv. Kutturzustände. a. In der Kirche: Ausbildung des Papstthums. Vorrang des römischen Bischofs (L e o d. Gr. 440—461). 440—461. Papst Gregor d. Gr. (590—604) als oberster Bi- 590-604. schos der katholischen Kirche verehrt. Die germanischen Völker im 6. und 7. Jahrhundert vom Arianismus zur katholischen Kirche zurückgebracht. Gründung des Kirchenstaates durch Pipin d. Kl. (755). Friedliches 755. Verhältniß zwischen Papst und Kaiser, der obersten geistlichen und der höchsten weltlichen Gewalt. Anfang der Trennung der morgenländischen (Konstantinopel) und abendländischen Kirche (866). Ausbreitung des Christenthums durch die Klöster, in Britannien (600) und von da aus in Deutschland; Columban und Gallus in Aleman-

3. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 50

1874 - Erlangen : Deichert
50 §• 27—28. Mittlere Geschichte, 476—1517. für die Kirche und den Glauben zur Zeit der Kreuz-züge. Dann Beginn der Verweltlichung der Kirche. In Südfrankreich und Norditalien die Waldenser und Albigenser als Ketzer bekriegt (1209 — 1229). Inquisition. Die Prediger- und Beitelorden: Dominicaner (1216) und Franziscaner (1223). — Mystische (Bernhard von Clairvaur f 1153) und scholastische Theologie (Abälard f 1142; Thomas Aquin f 1274; Albertus Magnus f 1280). 2. Minderung der kaiserlichen Macht durch die Kämpfe mit den Päpsten und die Selbständigkeit der Reichsstände. Ausbildung des Ritt er Wesens (Turniere). Hebung des Handels und Gewerbwesens in den Städten (Patricier; Zünfte). Bund der Hansa 1241. (1241), rheinischer Städtebnnd (1253). 3. Die Wissenschaften gepflegt in Klöstern, seit dem 12. Jahrhundert auf Universitäten (Paris, Bologna, Salerno). Erste Blüthezeit der deutschen Poesie um 1200; die Nationalepen Nibelungenlied und Gudrun. Die Kunstepiker: Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straßburg. Die Minnesänger wie Walther von dervogelweide. — Die Baukunst im Dienste der Kirche. Romanischer (Rundbogen-) Stil wie in den Domen zu Speier, Bamberg ; gothischer (Spitzbogen-) Stil: Kölner Dom (1248 begonnen), Straßburger Münster (Erwin von Steinbach, 1277). §. 28. Ii. Die übrigen außerdeutschen Länder von 843 — 1273. a. Frankreich. 1. Die Karolinger, 843 — 987. Minderung ihrer Macht durch die Normannen und

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 141

1827 - Erlangen : Heyder
— l4l ' Plan noch, kaum gewesen war; wie sich immer .große Unternehmungen aus sich selbst weiter zu entwickeln und zu ergänzen pflegen. Bei einem solchen Kampfe, wie ihn der kühne Mann jetzt gegen das tausendjährige Gebäude der Hier- archie, gegen den Papst und den so mächtigen Stand der Geistlichkeit erhob, vermochte nur die feste Ueber- zeugung. ihn aufrecht zu erhalten, die stets des from- men Wirkens Talisman gewesen ist: daß das von ihm begonnene, wenn es Gott wohlgefällig und von Gott sei, wohl bestehen müsse; im Gegentheil aber mit dessen Untergänge nichts verloren gehe. Denn sich be- trachtete er nur als schwaches und geringes Werkzeug der starken Vorsehung. Mit dieser Ueberzeugung konnte er quch zu Worms vor dem neuen Kaiser Karl V. seine Ueberzeugung laut aussprechen und die Wormser Acht über sich ergehen lassen. Aus der Rückreise wurde er insgeheim auf die Wartburg gebracht, und übersetzte dort.als Junker Georg das neue Testament; dem in den nächsten Jahren auch das alte folgte, wobei sich der Segen der Buchdruckerei erst recht erprobte. Da- gegen eilte er nach Wittenberg zurück, als. eines Bü- denslein oder Karlsiadt toller Eifer in den Kirchen Bil- derstürmerei begann und alles zu vertilgen drohte, was ans Papstthum erinnern konnte. Denn nicht durch stür- misches Einreißen, nur durch die Macht der allmählig reisenden Ueberzeugung sollte die Wahrheit Raum ge- winnen. Als sich sodann der Bauernkrieg im südwest- lichen Deutschland erhob und bis nach Thüringen ver- breitete, ein Thomas Münzer sich an der Bauern Spitze stellte, war es Luther selbst, der endlich zu kräf- tigen Maaßregeln gegen die, freilich von ihren Grund- herrn schwer gedrückten, Landleute rieth. (1523 — 25.) Unterdeß war auch der äußere Cultus sehr verän- dert worden; die Augustiner Meissens und Thüringens lösten ihre Klöster auf; Luther verheirathete sich sogar, nach Vorgang anderer; man verwarf die päpstliche Au- jtprttdt in Glaubenssachen und nahm als einzige Norm die Bibel an. Die Me,sie und die bisherige Lehre von der Transsubstantja.tion im Abendmahl hörte auf, so wie die Lehre vom Fegseuer und die .Anrufung der

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 80

1827 - Erlangen : Heyder
so Treulosigkeiten, Verbrechen und Kriegen endlich Z2.^ gelang, die Alleinherrschaft über das ganze römische Reich zu erlangen! So kamen allerdings die sogenann- ten Christianer in eine ganz andere Lage; gingen vom Verfolgtwerden selbst zum Verfolgen der Heiden über; erhielten prächtige Kirchen und einen glänzenden Tem- peldienst ; erhielten eine Menge von Geistlichen und geist, lichen Stufen, und bald waren die Bischöfe von By- ganz, wohin der schlaue Constantin, fern vom römischen Senate und Volke 330 seinen Sitz verlegte (Constan- tinopolis) und Nom mit ihrem oder dem erzbischöflichen Titel nicht mehr zufrieden und nannten sich Patriar- chen. Daß aber auch der alte einfache Geist des Chri- sienthums unterzugehen anfing, bewiesen nicht blos diese Rang - und Herrschsucht der Geistlichen, sondern auch die Streitigkeiten über den Lehrbegriff, z. B« ob der Sohn Gottes eben so ewig, mächtig und so gleichen Wesens mir Gott dem Vater sei, oder nicht, wie letzteres ein Presbyter, Artus, lehrte. Ersiere Meinung wurde nun in einer allgemeinen Kirchenversammlung zu Nicäa in Kleinasien (525) unter Constantins Vor- sitz, als die wahre Ansicht bestätigt, und der anders lehrende mit dem Fluche belegt! Dabei wurde, was gleichfalls noch heule gilt, festgesetzt, daß die Feier des Osterfestes immer an dem ersten Sonntage statt finden sollte, der zunächst auf den ersten Vollmond nach der Frühlingsnachtgleiche folge, daher es bald in den März, bald in den April fallen kann. Reich und mächtig war nunmehr die Kirche geworden ; der Christ hatte den Zutritt zu allen Staatsämtern, und der Kaiser wußte durch die Hierarchie der Kirche seine eigene Macht noch zu verstärken, während wiederum die Geistlichen sich große Vorrechte, Gerichtsbarkeit, Schenkungen u. a. m. zu verschaffen suchten. Bald aber zogen sich zu stillee Selbftbeschauung wieder Christen in die Einsamkeit zurück, wurden Einsiedler, wie Paul von Theben, An- tonius, oder zogen Schüler an sich, wie Pachomius, die sich in seiner Nähe ansiedelten, Mönche wurden, und damit den Ursprung der Klöster veranlaßten. Dieses -fireng-einsame Leben fand bald große Achtung und

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 129

1827 - Erlangen : Heyder
129 raums, indem besonders durch griechische Flüchtlinge das Studium der alten Sprachen wieder im Abend- land belebt worden war. Auch die Araber hatten noch ihre Schulen zu Bagdad, Bassora^ Kairo, Alexandria, Fez, Marokko, Sevilla. Granada, und besonders ln Koppova; chatten einen Abulfcda und Elmactn zum Ge- schichtschreiber (nach 1z00), und einen Averroes als .Arzt,(t 1217). Die Juden hatten Hauptschulen zu Tiberias und Babylon und ihre Nabbinen; ein Aben- Esra, die Kimchi, Maimonides, der Leibarzt Saladins, schrieben Commentare übers alte Testament. Zu großer Dlüthe war ln diesem Zeitraum da6 städtische Leben und damit der Bürgerstand, der Kern jedes Volkes, gediehen. Handel und Gewerbe fanden hier ihre Sicherheit, oder wußten sie sich durch Ver- bindungen, Zünfte, Gilden, zu verschaffen. Als die Städte sich selbst Gesetze und Obrigkeiten zu geben ansingen, entsprang oft Streit zwischen den alten Ge- schlechtern und den Zünften, welche nicht minder an der Stadtreqierung Antheil haben wollten. Es kam oft zu blutigen Kriegen, wenn ganze Korporationen und Stande mit einander uneinig waren. Oft' ver- bündeten sich auch Städte gegen den Adel, und dieser schloß wieder Bündnisse unter sich. Des Adels Haupt- beschäftigung waren Krieg, ritterliche Uebungen und .Turniere, Zechen, Jagd; wenn er sich einen guten Tag machen wollte, ritt er in die Städte. Noch bllchxte er als Vasall das stehende Heer der Lehns-und Landes- herrn. Allein diese Kriegsversassung gewann auf ein- mal eine andere Gestalt, als das Pulver zum Kriege^ angewendet wurde. Möglich, daß die Chinesen es schon vor l600 Jahren gekannt und Araber es schon im 12. Jahr- hundert zu Feuerwerken gebraucht haben: daß schon in den Bergwerken des Harzes vor Öco Jahren mit Pul- ver das Gestein gesprengt wurde; damit aber war es noch nicht für den Krieg gefunden. Nach einer, frei« lick zweifelhaften Nachricht, soll ein Franziskaner, Ber- thold Schwarz zu Freiburg, durch zufällige Entzündung des Pulvers in einem mit Feuer in Berührung ge- kommenen Mörser, aus den Gedanken gerarhen sekn, 3t« Auff. " * 9

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 235

1827 - Erlangen : Heyder
— 235 — ganze Erde verbreitet). In ihrer Verfassung existlrt ein eignes Missions-Departement. Die gänzliche Be- kehrung von Otahaiu und der benachbarten Societars-. Inseln zum Christenthum gehört den englischen Mis- sionen an. Neuern Ursprungs, und zwar englischen, find die" Bibelgesellschaften (1604) zur Verbreitung des^ Buches der Bücher (oder, wie Göthe sagt, nicht blos Volksbuchs, sondern Buchs der Völker). Bis 1815t waren schon in Großbritannien 434 Tochtergesellschaften.^ Von da verbreiteten sie sich nach Rußland, und besonders in die protestantischen Lander und über die Coloni'en? Vorzüglich suchen sieden empfänglichen Völkern dlebibek in des Volkes eigner Schrift und Sprache übersetzt und gedruckt zu geben. Um das englische Mutterinftilut ha, den Männer wie Pinkerton und Steinkops die größten Verdienste. Zu einem Jahre (1818) konnte diese Ge- sellschaft 500,000 Thlr. für ihren Zweck verwenden; und seit ihrer Entstehung bis jetzt, sind von ihr fast 4 Millionen, theils Neue Testamente, theilg ganze Bi^ beln, und in 1z0 Sprachen oder Dialekten gedruckt, vertheilet worden. Billig müssen sich aber Missions- und Bibelgesellschaften einander unterstützen, damit man nicht wie früher Lehrer ohne Bibeln so jetzt Bi- beln ohne Lehrer sende! "r‘ Ein welthistorischer Fortschritt in der allgemeinen Cultur ist die j»etzt immer thatiger betriebene Abschaf- fung des Sklavenhandels, wenn sie auch in den Colonialverhaltnissen eine Totalveränderung hervvr- bringen wird. Die ersten, die menschlich genug dachj ten, ihre Sklaven zu entlassen, waren die Quäcker; nach Fox, nach Penn's Vorgänge schafften sie ihn 1750 völlig ab. Dann kam die Sache vor das Par- lament, wo sich besonders der edle Wilberforce der Sache der beleidigten Menschheit annahm. Im März 1824 beschloß das englische Parlament, daß Sklaven- handel als Seeräuberei angesehen und bestraft werden soll. Der erste Staat, der den Sklavenhandel völlig abschaffte, war Dänemark, 17q1, (ein Staat der glück- licher im Stillen wirkt, als manche, die laut den eignen Herold machen!). Im Jahr 1824 schlossen

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 69

1827 - Erlangen : Heyder
- 6s — Königreich erhielt. Dann kamen wieder römische Pro, curatoren, z. D. Geffius Florus, deren Druck aber das Volk zu einem blutigen Aufstande reihte, in Folge des- sen Jerusalem (70 n. Chr.) vom Kaiser Titus erobert und zerstört wurde. Wenn es aber auch noch von den Juden später als ihr Mittelpunkt betrachtet wurde, so waren diese doch durch jene und frühere Ereignisse be- reits fast durch das ganze römische Reich verbreitet wor- den, was wiederum der schneller« Verbreitung des Chrt- stenthumes großen Vorschub that. — Nicht allein die jüdische Religion war in tiefen Verfall gerathen, son- dern auch die heidnischen der Griechen und Römer waren schon mehr Werkzeuge der Politik, als Sache der heiligen Ueberzeugung geworden; und schon Cicero behauptete: ein Augur könne den andern nicht ohne Lachen ansehen. Da gefiel es zur Rettung des Men, schengeschlechtes (damit es nicht den Glauben an das Ewige und Höchste, und damit sich selbst verliere) der göttlichen Vorsehung, durch eine unmittelbare Offen- barung die Menschen, welche die Vernunft fast nur auf Irrwege geführt hatte, wieder zu belehren, zu bessern und zu erleuchten. Fünf Jahre vor dem Tode jenes jüdischen Herodes wurde Iesus Christus (der Sohn Gottes) von der Maria aus Nazareth zu Bethlehem geboren, und trat unter d-m Landpfleger Pontius Pi- latus als der außerordentlichste und größte Neligions, lehrer, den die Weltgeschichte kennt, auf. Werl aber seine so einfach große Lehre den Satzungen und Irr- lehren der damaligen Juden widersprach, wurde er verfolgt, und endlich vor dem römischen Landpfleqer als Empörer und Feind der Römer angeklagt. So erlitt der große Menschenfreund als ein Vermittler und Ver, söhner zwischen Gott und Menschen den Tod am Kreuze, und besiegelte damit zugleich die Wahrheit seiner Lehre, die sofort durch seine Jünger immer weiter ausgebreitet wurde. Für den größten Denker wie für den einfach- sten Mann aus dem ungebildesten Stande gleich pas- send , gab sie würdigere Begriffe von einem einigen Gotte, der die Menschen als seine Kinder liebe, und für zwei Weiten glücklich machen wolle, und gab die edelsten Mittel an, wie man dieß wahrhaft werden

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 140

1827 - Erlangen : Heyder
140 nämlich glaubien, aus dem Schahs der überflüssigen Verdienste Christi und der Heiligen, auch denen für ihr Geld etwas abgeben zu können, die mit ihrer eig- neu Frömmigkeit den Himmel nicht erreichen möchten. Nun wollte man aber lheils wissen, daß das Geld vom Papste nicht immer zu dem rechten Zweck ver- wendet werde, theils trieben es die General- und Uuterablaßpachter mit diesem Sündenkilgungssond so bunt, daß der letzte Rest der Sittlichkeit und Fröm- migkeit dadurch in Gefahr zu kommen schien. Diesen Uebelsiand bemerkten, fast zu gleicher Zeit, der Predi- ger Ulrich Zwingli in Zürich und der Augustiner Mönch und Professor der neuen Universität von Wittenberg, D. Martin Luther, zu Etsleben 1463 geboren. Beide Männer ereiferten sich höchlich über eines Samsons, eines Tezels Ablaßhandel, und predigten und schrieben stark dagegen; besonders schlug Luther am Zi. Oktober 1517 nach akademischer Weise Q5 These'6 oder Satze an, zu einer öffentlichen Disputation gegen den Ab- laßkram; zumal da er durch.eifriges Studlren in der Drbel gesunden hatte, daß dort von diesem und ähnli- chen Dingen nichts oder gar das Gegentheil geschrie- den stehe, und eine frühere Reise nach Nom, ihn von der Heiligkeit des Papstes und der, römischen Curie nicht genugsam hatte überzeugen mögen. Als nun gar der Cardinal von Gaeta (Cajetan) zu Augsburg Lu- thern nicht recht beschwichtigen konnte; (Man mußte Luthern um seines Kurfürsten Friedrich des Weisen wil- len schonen, der nach Maximilians Tode das Reichs- vicariat verwaltete und auf die Kaiscrwahl den wich- tigsten Einfluß hatte, ja selbst Kaiser geworden wäre, wenn er die Wahl nicht auf Karln von Spanien ge- leitet halte) als Disputationen (wie die mit Eck zu Leipzig) und gütliche Vorstellungen nichts helfen woll- ten: so mußte Leo X. wohl mit der Bannbulle gegen Luther und seine Anhänger auftreten, wogegen dieser wieder die Bulle und das canonische Recht ins Feuer warf, und nun in Predigten und Schriften, die wegen, der Kühnheit und Popularität der Sprache schnell ver- breitet wurden, auf eine gründliche Verbesserung der Kirche uttd ihrer Lehren drang, was vor 5 Jahren sein

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 147

1827 - Erlangen : Heyder
147 — denn Luther starb kurz vor dem schmalkaldtschen Kriege am 18- Febr. 1546 im Orte seiner Geburt. Dagegen war der edle Zwingli schon 1531 in einem Religions- kriege der Eidgenossen untereinander eines schönen Todes gestorben. — Es konnte nicht fehlen, daß sich in jedem Staate, wo die Reformation Eingang fand und herrschend wurde, die frühern Verhältnisse fast gänzlich ändern mußten. Der Landesfürst erhielt statt des Papstes die höchste Gewalt in Kirchensachen; die vorhandenen reichen Erz- bißthümer, Bißthümer, Abteien, Klöster, wurden aufgelöset, und ihre Einkünfte meistens zu frommen Zwecken, für Schulen, Universitäten u. s. w. angewen- det; die Ungeheuern Summen, die sonst nach Rom stoßen, blieben nun im Lande, dessen Fürst seine Macht nicht mehr mit dem Papste thetlen durfte, und in ein engeres Verhältniß mit seinem Volke trat. Zu- gleich kam auch für die untern Stände höhere Bil- dung, da sie dem Aberglauben entrissen, und größerer Thätigkeit zugeführt wurden. Die Leibeigenschaft des armen Bauern verschwand immer mehr. Die Wissen- schaften gediehen um so besser, je mehr der Geist des Protestantismus, ein Geist des freien Forschens und des Kampfes mir der Unwissenheit war und ein Herr, schen der Vernunft bezweckte. Für Deutschland beson- ders wirkte noch die Reformation auf Ausbildung der Sprache, auf's Entstehen einer Nationalerziehung und Nationalliteratur. Sehr schmerzlich aber mußte jener Abfall in vieler Hinsicht der römischen Curie sein. Kein Wunder also, daß sie auf Mittel sann, wettern Verlusten vorzu- beugen, daß sie bleibende Gesandtschaften (Nunciaru- ren) ft einer Anzahl Länder errichtete, und einen Or- den sehr begünstigte, der sich die treueste Anhäng- lichkeit an den Papst und den Kampf gegen die Ver- nunft und gegen den Protestantismus vorschrieh Ums Jahr 1534 stiftete ein schwärmerischer Spanier, I g n atz von Lvjola (von Christus, wie vor gab, selbst ermuntert, der ihn mit Satan zugleich in G>ssa!r eines Werbeoffizters erschien!) die Gesellschaft Jesu oder der Zesutten. Paul In. bestätigte den 10 *
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